Im Jahre 1823 bedachte die Stadt Koblenz den preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm mit einer auf den ersten Blick recht seltsamen Gabe: Sie schenkte ihm eine Ruine – die Überreste der mittelalterlichen Burg Stolzenfels. Ein Geschenk mit Folgen. Aus der Ruine wurde alsbald eine Dauerbaustelle. Bis 1847 entstand dort schließlich der bis heute wohl schönste und bedeutendste Baukomplex der preußischen Rheinromantik: Schloss Stolzenfels, südlich vor den Toren von Koblenz hoch über dem westlichen Rheinufer gelegen.
1842 waren die Hauptgebäude fertig und die Gärten angelegt. Am 14. September jenes Jahres weihte der inzwischen (1840) König gewordene Friedrich Wilhelm IV. seine neue, romantische Sommerresidenz im Rheintal ein. Der Monarch führte an diesem Tag einen prunkvollen Zug in Mittelalter-Kostümen vom Flussufer hinauf zum Schloss und zum sich dort anschließenden Fest.
Knapp 170 Jahre später, am 8. Mai 2011, feiert man auf Schloss Stolzenfels wieder: Ein Frühlingsfest, bei dem sich demokratisch gewählte Vertreter aus Stadt und Land, Bauhistoriker, Handwerker und Bevölkerung freuen dürfen. Worüber? Über eine gelungene Außensanierung der Schlossbauten sowie die Wiederherstellung der dazugehörigen Garten- und Parkanlagen – beides eng angelehnt an den bauzeitlichen Ursprungszustand im 19. Jahrhundert.